Ich hab ihn endlich gesehen! Marvels „The Avengers„, das neuste Superhelden-Epos von Screenwriter und Regisseur Joss Whedon (Buffy, Firefly, Dr. Horrible’s Sing-Along Blog). Ich kann wirklich nur sagen: großartig, so gut wie jeder Aspekt des Films hat voll reingehauen. Die einzige Sache, die ich bemängeln muss, ist die Tatsache, dass heutzutage jeder Blockbuster in 3D gefilmt werden muss. In diesem Fall hat das aber wirklich nicht sehr ins Gewicht gespielt, weil es nur als Beiwerk dient und nicht der Selling-Point des Films war. Es gibt keine dummen Szenen oder Einstellungen, in der einer der Protagonisten etwas in Slow-Motion Richtung Publikum geworfen hat oder ähnliches. Dadurch haben auch das Writing und daraus folgend auch Charaktere in irgendeiner Form gelitten. Tatsächlich hat wirklich jeder Superheld, als da wären Iron Man, Thor, der Hulk, Captain Amerika, Black Widow und Hawkeye seinen fairen Anteil an Screentime und Story bekommen.
Natürlich ist das hauptsächlich der Verdienst von Geek-Gott Joss Whedon, der neben der Regie auch Teile des Skripts übernommen hat. Und natürlich hilft es sehr eine solche Bandbreite an hervorragenden Schauspielern und Schauspielerinnen um sich versammeln zu können. Darunter sind solche Hochkaräter wie Robert Downey Jr. (Iron Man, Sherlock Holmes), Scarlett Johansson (Lost in Translation, Vicky Cristina Barcelona) und Mark Ruffalo (Shutter Island, Eternal Sunshine of the Spotless Mind), die eine überragende Chemie über die Dauer des Films haben.
Der Hauptgrund für den Erfolg des Films ist aber vermutlich der Bösewicht. Jeder Superhelden-Film mit einem schwachen, schlecht geschriebenen oder gespielten Villain ist sein Geld nicht wert. Whedon hat sich für den Halbgott Loki, aus dem Universum von Thor (2011), entschieden. Dieser wurde wie schon zuvor perfekt durch den Briten Tom Hiddleston verkörpert. Er hat vor allem dieses Manische großartig rübergebracht und war ein richtig guter klassischer Bösewicht, der einfach nur die Welt beherrschen will, aber auf einige Widersacher trifft.
Der Hulk, von Ruffalo gespielt, wird endlich wieder cool/super/furchteinflößend/affengeil, nachdem das schlimme schlimme Hulk Reboot mit Edward Norton einiges (für immer?) zerstört hat. Der Film hat meiner Meinung nach die ideale Mischung aus Ernsthaftigkeit, Comedy, Action und epischen Szenen, sodass die 142 Minuten Laufzeit sich eher wie 100 Minuten anfühlen. „The Avengers“ macht einfach nur Spaß!
Um alles auf einen Punkt zu bringen: Ich kann „The Avengers“ vom ganzen Herzen empfehlen. Jeder der mit qualitativ hochwertigen Superhelden-Filmen wie Iron Man, Thor oder The Dark Knight etwas anfangen kann, wird strahlend aus dem Kino kommen. Das kann ich garantieren! Joss Wheden hat mal wieder sein Genie bewiesen und vielleicht den besten Fuck-Yeah-Superhero-Film aller Zeiten geschaffen, weil er es eben versteht, dass große Action auch tolle Charaktere und eine interessante Story braucht. Als negatives Gegenbeispiel lass ich einfach mal Transformer – Revenge of the Fallen im Raum stehen (danke sehr Michael Bay). Das Ensemble sowie die Chemie zwischen den Darstellern und Darstellerinnen ist herausragend und die Pace ist sowieso angenehm schnell und fesselnd. An den 3D-Effekten hat man sich sparsam und mit Acht bedient, obwohl der Einsatz von 3D insgesamt etwas redundant ist.
Nichtsdestotrotz ist „The Avengers“ der perfekte Sommer-Blockbuster und wahrscheinlich der größte Spaßfaktor, den ich 2012 filmisch haben werde.
Bleibt noch eines zu sagen: Danke, Joss Whedon!
10/10
The Avengers
Action, Adventure, Sci-Fi
Regie: Joss Whedon
Buch: Joss Whedon, Zak Penn
Darsteller: Robert Downey Jr., Chris Evans, Mark Ruffalo, Chris Hemsworth, Scarlett Johansson, Jeremy Renner, Tom Hiddleston, Clark Gregg, Samuel L. Jackson
Kinostart DE: 26.04.2012
Kinostart US: 11.04.2012 (Weltpremiere)