Raschelndes Popcorn, unnötig laute Essgeräusche, überflüssige Kommentare der Sitznachbarn, unpassendes Gelächter und natürlich der moderne Klassiker, das Rumfummeln mit dem Smartphone. All das sind nur ein paar der schlimmsten Nervfaktoren, denen man heutzutage im Kino begegnet. Und wer bereits einen Kinobesuch mit mir bestreiten konnte wird wissen, dass ich mich gerne und viel zu sehr über…
Maps to the Stars
Nicht umsonst zählt der Kanadier David Cronenberg zu einem der Könige des Horror-Genres. In den 80ern sorgte er mit Titeln wie „The Fly“ oder „Videodrome“ dafür, dass seine Zuschauer sich nach dem Kinobesuch in ihren Körpern um Einiges unwohler fühlten. In den darauf folgenden Dekaden verlagerte er seine Exzesse aus Ekel und Gewalt immer mehr vom…
umsonst
Eigentlich sollte Aziza (Ceci Chuh) bei ihrem Vater in Portugal sein und ein Praktikum absolvieren. Doch aus unbekannten Gründen, die die Jugendliche nicht weiter erläutern möchte, steht sie eines Morgens in der Kreuzberger Wohnung ihrer Mutti Trixi (Viviane Bartsch) wieder auf der Matte. Ihr Zimmer und ihr Bett werden besetzt vom Neuseeländer Zach (Elliott McKee),…
The Room oder „Die Faszination des schlechten Films“
Ganze elf Male habe ich es um die Sonne geschafft, bis mich das amerikanische Film-Disaster „The Room“ in einem Berliner Kino ereilte. Der Film des Regisseurs/Autors/Produzenten/Hauptdarstellers Tommy Wiseau hat im letzten Jahrzehnt eine buchstäbliche Schneise der Verwüstung durch die Kinosäle der Welt gezogen. Auf seinem langen Weg durch die Mitternachtsvorstellungen in obskuren Lichtspielhäusern sammelte er dabei…
The Raid 2: Berandal
Vor drei Jahren explodierte aus dem bis dato cineastisch eher unscheinbaren Indonesien eine gewaltige Action-Granate, die sich über Nacht zu einem der populärsten und beliebtesten Filme des Genres entwickelte. Der Exil-Waliser Gareth Evans schickte in „The Raid“ nach einer etwa 10-minütigen Exposition eine Spezialtruppe der indonesischen Polizei in ein von Drogen und Kriminellen infestiertes Hochhaus…
No Turning Back (Locke)
Nach einem internationalen Festivalzyklus und Veröffentlichungen in einzelnen Ländern ist er endlich in Deutschland angekommen, der (zumindest von mir) lang und sehnlich erwartete High-Concept-Film des Jahres. Tom Hardy spielt Ivan Locke und hat über knapp 90 Minuten nur sein Auto und die Stimmen seiner Telefonpartner zur Verfügung, um die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu halten. Der…
Zeit der Kannibalen
Erst kam „Metropolis“, dann „Manta, Manta“, seitdem wurde es still um die deutschen Beiträge zu den internationalen Meilensteinen des Kinos. Eine clevere und bissige Satire namens „Zeit der Kannibalen“ möchte diesen Missstand korrigieren und schickt sich an, das deutsche Kinoerbe um ein Stück zu bereichern, das auch über unsere Grenzen hinaus relevant ist. Frank Öllers…
Die zwei Gesichter des Januars (The Two Faces of January)
Athen im Jahr 1962. Der amerikanische Auswanderer Rydal (Oscar Isaac) fristet sein Dasein als Fremdenführer und Charmeur, der hübschen Touristinnen nicht nur um begehrende Blicke, sondern auch um die gelegentliche Drachme erleichtert. Er trifft auf den ebenfalls krummen Geschäftsmann Chester (Viggo Mortensen) und dessen Frau Colette (Kirsten Dunst) und schon kurz nach der ersten Begegnung…
A Million Ways to Die in the West
Ich fühle mich wie ein alter Mann, wenn ich an die Zeit zurückdenke, in der Seth MacFarlanes „Family Guy“ wirklich lustig war. Bevor er den Stil und die drei Witze seines Cartoons auf zwei weitere Serien („American Dad“ und „The Cleveland Show“) ausdehnte, hat der profane aber trotzdem bissige und clevere Humor seiner ersten Serie sie zu einer…
Die tragische Hauptfigur von „Der Soldat James Ryan“ („Saving Private Ryan“)
Am 6. Juni jährte sich mit dem D-Day ein militärischer Meilenstein, der vor allem in der westlichen Popkultur zu einem Symbol für den großen Umschwung geworden ist, der die entscheidende Wende im zweiten Weltkrieg brachte. Natürlich ist das nur die halbe Wahrheit, denn bei der endlosen Zahl an Fronten, an denen sich die Welt in den…